Ein Kamingespräch mit Katharina Schulze
Am Mittwoch, den 13.07.2016 trafen die Mitglieder von Junges Europa e. V. die Politikerin Katharina Schulze von Bündnis 90/Die Grünen in Regensburg zu einem Hintergrundgespräch über „die Generation Y“: Hier sollte den Vorwürfen, unsere Generation sei uninteressiert, unengagiert und unpolitisch, auf den Grund gegangen werden.
Katharina Schulze engagierte sich seit 2008 in der Grünen Jugend absolvierte ein Studium der Politikwissenschaft, der Psychologie und der Interkulturellen Kommunikation. Inzwischen ist sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Partei Bündnis 90/Die Grünen im bayerischen Landtag sowie deren Sprecherin für Inneres, Sport und Strategien gegen Rechtsextremismus.
Gemeinsam wurden an diesem Abend Themen diskutiert, wie z.B. jene Menschen erreicht werden könnten, die sich bisher noch nicht gemeinnützig engagieren. Des Weiteren wurde nach Ideen und Lösungen gesucht, wie Nicht-AkademikernInnen oder auch Jugendlichen Fragen der (Europa-)Politik näher gebracht werden können.
In diesem Zusammenhang wurde die Altersgrenze der Wahlberechtigung angesprochen und Katharina Schulze stellte die Idee „Wahlalter 0“ vor. Darunterist zu verstehen, dass Jugendliche bereits vor dem Alter von 16 Jahren auf kommunaler Ebene und 18 Jahren auf Landes- und Bundesebene wahlberechtigt sind, sobald sie sich aus eigener Initiative beim Wahlamt registrieren lassen. Schulze kommentiert, dass ein gewisses Alter eben nicht gleich eine Voraussetzung für politisches Interesse und nicht zwangsläufig mit politischer Reife verbunden sei. Schließlich gäbe es viele volljährige Bürger, die nicht politisch interessiert sind und ihr Wahlrecht nicht wahrnehmen. Gleichzeitig hegen aber auch durchaus einige Minderjährige ein Interesse für Politik und würden gerne früher an Wahlen teilnehmen, so Katharina Schulze.
Auch über die „Generation Y“ und der Vorwurf von politischem Desinteresse unserer Generation wurde angesprochen. Konsens während des Kamingespräches war, dass diese Aussage sehr undifferenziert sei. Es gäbe beide Extreme und ein sehr breites Mittelfeld, so Katharina Schulze. Sowohl Junges Europa e.V. als auch Katharina Schulze stehen dem Vorwurf einer unengagierten Generation entgegen. Zudem finde Engagement nicht nur auf politischer Ebene statt, sondern eben auch im Sport oder z.B. bei der örtlichen Feuerwehr.
Doch wie erreicht man die Menschen, die sich bisher nie engagierten und dies vielleicht zu Hause auch nicht vorgelebt bekommen? Junges Europa e.V. nahm diese Debatte als Anstoß, enger mit Schulen in Regensburg und Umgebung zusammenzuarbeiten, um Jugendliche über Europa und europäische Politik zu informieren und zu begeistern. Gerade in Zeiten von euroskeptischen Bewegungen ist dies mehr denn je gefordert.
Die informative und anregende Kaminrunde endete mit dem Fazit, als Junges Europa weiterhin so engagiert und motiviert zu arbeiten. Ziel dabei ist es, möglichst viele Menschen für Europa zu begeistern und gegen Politikverdrossenheit und Desinteresse anzugehen, indem Information und politische Debatte gefördert, gefordert und gestärkt werden.
Von Henrike Gudat
Fotos: Sebastian Fraunhofer