Monat: November 2016

Die Türkei – vom Rising Star zum Trouble Maker? Türkische Innen- und Außenpolitik als Konfliktelement Europäischer Politik

Der vereitelte Putsch am 15. Juli diesen Jahres und die oft als unverhältnismäßig eingestuften Reaktionen Erdogans darauf  strapazieren die diplomatischen Beziehungen Europas zur Türkei aufs Neue. Die Türkei diskutiert über die Wiedereinführung der Todesstrafe, es gibt bürgerkriegsähnliche Aufstände und tausende Staatsdiener werden suspendiert – wie reagiert die EU darauf souverän? Welche Auswirkungen haben die innenpolitischen Veränderungen und die außenpolitisch neu ausgerichteten Ziele auf die Beziehungen der EU zur Türkei?

Im Zuge dieser Debatte habe wir vom Verein Junges Europa uns diesem Thema gewidmet und veranstalteten eine Podiumsdiskussion mit dem Titel:

"Die Türkei - vom Rising Star zum Trouble Maker? Türkische Innen- und Außenpolitik als Konfliktelement Europäischer Politik"

Die Podiumsdiskussion fand am Donnerstag, den 08.12.2016, um 18:30 Uhr im Hörsaal 24 der Universität Regensburg statt.

Als Podiumsgäste durften wir begrüßen:

Ismail Ertug, Abgeordneter des Europäischen Parlamentes

Halil Gülbeyaz, Journalist und Dokumentarfilmer

Prof. Dr. Ernst Struck, Universität Passau

Fatih Zingal, Union Europäisch-Türkischer Demokraten

Sarah Zerback (Moderation), Deutschlandfunk

Die Podiumsdiskussion hat dabei einen differenzierten Blick auf die Geschehnisse in der Türkei geworfen und auch die Hintergründe neuer Allianzen eruiert. Wie ist der Führungsstil von Präsident Erdogan zu charakterisieren? Welche Position nimmt das Land im Spannungsfeld transterritorialer Problemstellungen ein? Gilt das Konzept der "Strategischen Tiefe" weiterhin als Direktive türkischer Außenpolitik, oder verändert sich diese radikal?

Ein ausführlicher Bericht zur Veranstaltung folgt.

Drogenpolitik – Zeit zum Umdenken? Der Diskurs in Deutschland und Europa.

Junges Europa veranstaltete einen Vortrag zum Thema:

„Drogenpolitik - Zeit zum Umdenken? Der Diskurs in Deutschland und Europa.“

mit Herrn Prof. Dr. Heino Stöver, Professor für Suchtforschung an der Frankfurt UAS,

am 29.11.2016 um 18:00 Uhr

im Hörsaal 3  der Universität Regensburg.

In den letzten Jahren hat das Thema Drogenpolitik an medialer Präsenz zugenommen und gerade die Cannabis Legalisierungsdebatte hat breite Wellen geschlagen. Immer mehr Staaten erkennen an, dass der „war on drugs“ gescheitert ist. Dies hat zur Folge, dass Cannabis wie auch andere Drogen mancherorts bereits legal zu erwerben sind. Das Ergebnis der mit Spannung erwarteten UN General Assembly Special Session on Drugs (UNGASS) 2016 war wider Erwarten ernüchternd, da einige Staaten weiterhin vehement eine repressive Drogenpolitik fordern. Aufgrund dessen müssen die Staaten fortan Lösungen auf nationaler Ebene finden, da international vorerst kein Konsens vorhanden ist.

Auch in Deutschland zeigt sich in Politik und Gesellschaft eine starke Ablehnung gegenüber einer Änderung der Drogenpolitik. Generell ist festzustellen, dass es den Menschen an ausreichenden Informationen zur Thematik fehlt. Eine objektive Berichterstattung ist relativ rar, sodass Vorurteile und Klischees bei vielen Menschen immer noch vorherrschen. Ein Umdenken beziehungsweise eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema ist somit nicht möglich. Gerade zu diesem Zeitpunkt halten wir es für notwendig, einen Anschub zu leisten, damit eine differenzierte Auseinandersetzung geschehen kann.

Aufgrund seiner jahrelangen Arbeit in der Suchtforschung, seiner internationalen Beratertätigkeiten und auch durch die Herausgabe des Alternativen Drogen- und Suchtberichts, zählt Prof. Dr. Heino Stöver zu den Experten auf diesem Gebiet. Er war am 29.11.2016 um 18 Uhr im Hörsaal 3 als Referent zu Gast an der Universität Regensburg.  Prof. Dr. Heino Stöver informierte bezüglich Konsumentenverhalten, Suchtpotential und Gefährlichkeit und setzte sich kritisch mit den Auswirkungen einer (Teil-)Legalisierung auseinander.